Notfallinformationspunkte in der Gemeinde Haibach
Stromausfall – was nun?
Ein großflächiger Stromausfall kann unser gewohntes Leben innerhalb von Minuten auf den Kopf stellen. Ohne Strom funktionieren weder Heizung, Licht noch Telefon oder Internet. Damit Sie und Ihre Familie in einer solchen Situation gut vorbereitet sind, hat die Gemeinde Haibach einige wichtige Hinweise und Anlaufstellen für den Notfall zusammengestellt.
Die Grundlage der persönlichen Notfallvorsorge bildet das Vorsorgekonzept des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Es stellt umfassende Empfehlungen und Handlungsanleitungen bereit, die jede Bürgerin und jeder Bürger im Rahmen der individuellen Selbstfürsorge beachten sollte. Dazu gehören unter anderem der offizielle Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln sowie eine praktische Checkliste zur Haushaltsvorsorge, mit der sich jede Familie gezielt auf Krisensituationen vorbereiten kann.
Im Falle eines länger andauernden, großflächigen Stromausfalls stehen der Bevölkerung in der Gemeinde Haibach zwei festgelegte Notfallinformationspunkte (NIP) zur Verfügung.
Ein NIP ist ein mit Notstrom versorgter, öffentlich zugänglicher Anlaufpunkt, an dem:
- aktuelle Lageinformationen bekanntgegeben und ausgehängt werden,
- Notrufe über Funk abgesetzt werden können,
- erste Orientierungshilfe angeboten wird,
- Hilfebedarf aufgenommen und koordiniert werden kann.
Diese Notfallinformationspunkte dienen ausschließlich der Kommunikation und Informationsweitergabe – sie sind keine Notunterkünfte und bieten weder Verpflegung, medizinische Versorgung noch Heizmöglichkeiten für die Bevölkerung.
Standorte
Um im Krisenfall eine möglichst schnelle und fußläufige Erreichbarkeit sicherzustellen, wurden in der Gemeinde Haibach zwei zentrale Notfallinformationspunkte eingerichtet:
Ortsmitte Haibach – Altes Feuerwehrhaus (Rathausstraße)
Dieser Standort liegt im Herzen von Haibach und ist auch für die Bürgerinnen und Bürger aus dem Ortsteil Grünmorsbach gut erreichbar. Die zentrale Lage ermöglicht eine schnelle Anlaufstelle für große Teile der Bevölkerung.
Bürgerhaus Dörrmorsbach (Dörrmorsbacher Straße / Ober den Gärten)
Dieser Punkt versorgt gezielt den Ortsteil Dörrmorsbach und stellt sicher, dass auch hier ein unabhängiger Informationszugang gewährleistet ist – ohne auf die Infrastruktur des Hauptortes angewiesen zu sein.
Beide Standorte werden im Ereignisfall durch Einsatzkräfte der BRK Wasserwacht Haibach und/oder der Freiwilligen Feuerwehr besetzt.
Dort können Bürgerinnen und Bürger Notrufe absetzen, die anschließend per Funk an die Integrierte Leitstelle weitergeleitet werden. So wird gewährleistet, dass im Bedarfsfall Feuerwehr, Rettungsdienst oder Polizei entsprechend der Situation im Katastrophenfall alarmiert und entsendet werden können.
Im Normalbetrieb oder bei kurzfristigen Stromausfällen (unter 60 Minuten) bleiben die NIP unbesetzt.

Wichtige Hinweise für den Ernstfall
- Feuerwehrhaus Haibach nicht öffentlich zugänglich
Während eines Stromausfalls dient das Feuerwehrhaus ausschließlich der Einsatzleitung. Es ist für die Bevölkerung nicht zugänglich. Bitte nutzen Sie im Bedarfsfall ausschließlich die dafür vorgesehenen Notfallinformationspunkte (NIP). - Kommunikationsstörungen können lebensrettende Hilfe verzögern
Bei Stromausfall sind häufig Telefon, Internet und Funk gestört. Dadurch kann es zu erheblichen Verzögerungen bei der Alarmierung von Einsatzkräften kommen.
Wir empfehlen daher dringend, regelmäßig Ihr Wissen in lebensrettenden Sofortmaßnahmen und Erster Hilfe aufzufrischen. Angebote finden Sie bei den örtlichen Hilfsorganisationen wie dem Bayerischen Roten Kreuz, dem Malteser Hilfsdienst oder privaten Anbietern. - Eigenverantwortung: Ihre Vorsorge zählt
Jeder Einzelne trägt Verantwortung für die eigene Sicherheit und die seiner Familie. Tragen Sie durch rechtzeitige Vorsorgemaßnahmen aktiv zur Krisenfestigkeit bei:
- Lichtquellen: Legen Sie einen Vorrat an Kerzen, Taschenlampen (z. B. Kurbel-, Solar- oder LED-Leuchten), Batterien, Streichhölzern und Feuerzeugen an. Bewahren Sie alles griffbereit an einem gut erreichbaren Ort auf.
- Information: Halten Sie ein batteriebetriebenes oder Kurbelradio bereit – auch das Autoradio kann im Notfall als Informationsquelle dienen. Informationen werden über die nachfolgenden Radiosender verbreitet:
- Bayern 5 aktuell: UKW 106,4 MHz | DAB+ Kanal 11D
- Bayern 3: UKW 93,4 MHz | DAB+ Kanal 11D
- Antenne Bayern: UKW 103,0 MHz | DAB+ Kanal 11D
- HR1: UKW 94,4 MHz und 88,1 MHz
- Radio Primavera: UKW 100,4 MHz | DAB+ Kanal 10A
- Wasserversorgung: Lagern Sie ausreichend Trinkwasser – auch die Wasserversorgung kann im Blackout eingeschränkt sein.
- Lebensmittel und Hygieneartikel: Bevorraten Sie länger haltbare Lebensmittel sowie Artikel des täglichen Bedarfs.
- Wärme: Sorgen Sie mit Decken und warmer Kleidung vor. Wer Kamin oder Ofen nutzt, sollte rechtzeitig Brennstoffe wie Holz oder Briketts einlagern.
Achtung: Nur sichere Heizgeräte mit CO-Schutz verwenden – niemals im Haus grillen! Lebensgefahr durch Kohlenmonoxid! - Energie: Laden Sie regelmäßig die Akkus von Handys, Computern und Medizingeräten. Solarbetriebene Ladegeräte oder Powerstations sind eine sinnvolle Ergänzung.
- Bargeld: Sorgen Sie rechtzeitig für eine Bargeldreserve, da elektronische Zahlungssysteme im Blackout nicht verfügbar sind.
- Medikamente: Halten Sie Arzneimittel, insbesondere bei chronischen Erkrankungen oder Pflegebedürftigkeit, für mehrere Tage in ausreichender Menge vorrätig.
Was Sie machen können, wenn der Strom ausfällt
- Prüfen Sie zunächst, ob es sich um einen großflächigen Ausfall handelt. Kontrollieren Sie Ihre Haussicherung und werfen Sie einen Blick auf die Straßenbeleuchtung sowie die Häuser in Ihrer Nachbarschaft.
- Melden Sie einen länger anhaltenden Stromausfall (mehr als 10 Minuten) entweder im Rathaus, beim Bauhof/Wasserwart oder bei der Feuerwehr. Wichtig: Der Stromausfall allein stellt noch keinen Notfall dar – nutzen Sie die 112 bzw. 110 nur in akuten Gefahrensituationen.
- Bei Ausfall der Telefonverbindung können Sie an einem besetzten Notfallinformationspunkt (NIP) einen Notruf absetzen. Beachten Sie: Die NIP werden nur bei länger andauerndem Strom- oder Telekommunikationsausfall besetzt. In der Anfangsphase kann ein Notruf auch am Feuerwehrhaus Haibach erfolgen.
- Verfolgen Sie aktuelle Informationen über ein Kurbel- oder batteriebetriebenes Radio. Auch das Autoradio bietet eine verlässliche, batteriebetriebene Informationsquelle bei Stromausfall.
- Fällt die Heizung aus, helfen warme Kleidung, Decken und geschlossene Räume.
- Bereiten Sie kleinere Mahlzeiten mit einem Campingkocher oder Grill ausschließlich im Freien zu. Achtung: Der Betrieb solcher Geräte in geschlossenen Räumen ist lebensgefährlich – es besteht akute Vergiftungsgefahr durch Kohlenmonoxid (CO).
- Gehen Sie vorsichtig mit Kerzen um. Verwenden Sie möglichst selbstverlöschende Modelle mit Sicherheitsdocht, um das Brandrisiko zu minimieren.
- Schalten Sie alle elektrischen Geräte, die vor dem Stromausfall in Betrieb waren, aus. So verhindern Sie eine Überlastung, wenn die Stromversorgung wiederhergestellt wird.
Was Sie machen können, wenn der Strom zurückkehrt
- Schalten Sie elektrische Geräte nacheinander wieder ein, um eine Überlastung Ihrer Hausinstallation zu vermeiden.
- Überprüfen Sie Ihre Lebensmittelvorräte. Produkte aus dem Kühlschrank oder der Tiefkühltruhe, die aufgetaut oder verdorben sind, sollten umgehend verbraucht oder entsorgt werden.
- Kontrollieren Sie alle Zeitgeber – viele Uhren, Timer oder Wecker müssen neu eingestellt werden.
- Ergänzen Sie verbrauchte Vorräte (z. B. Wasser, Batterien, Lebensmittel) möglichst zeitnah.
- Nutzen Sie ihre individuelle Erfahrung, um die eigene Notfallausstattung zu verbessern und für den nächsten Ausfall besser vorbereitet zu sein.
Weiterführende Informationen
- Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen (Broschüre des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe)
- Persönliche Checkliste (Broschüre des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe)
- Checkliste Hausapotheke
- Stromausfall - Vorsorge und Selbsthilfe (Broschüre des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe)
- Ratgeber für den Not- und Katastrophenfall (Broschüre Landkreis Aschaffenburg)
- Ernährungsvorrat für alle Fälle (Flyer des Bayer. Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten)